Die ARA Falkenstein in Oensingen steht 1976 in Betrieb und reinigt aktuell die Abwässer von 10 Verbandsgemeinden. Zusätzlich werden die Abwässer von zwei Grosseinleitern mit separaten Frachtverträgen und eigenen Vorbehandlungsanlagen behandelt. Die ARA verfügt heute über eine Reinigungs-Kapazität von rund 35'000 Einwohnerwerten (EW). Aktuelle Werte der letzten Jahre zeigen Spitzenbelastung bis zu 49'000 EW, welche die heutige ARA nur mit grossem Aufwand und teilweiser Überschreitung der Einleitbedingungen bewältigen kann.
Nach insgesamt 45 Betriebsjahren und über 25 Jahren seit den letzten grösseren Ausbauetappen muss die ARA Falkenstein aus nachfolgenden Gründen ausgebaut und auf den aktuellen Stand der Technik gebracht werden:
- Kapazitätsgrenze und Leistungsfähigkeit sind erreicht, somit Schaffung grösserer Kapazitäten für die Bevölkerungsentwicklung und den geplanten Ausbau bei der Bell Schweiz AG.
- Mit der Änderung des Gewässerschutzgesetzes muss die Anlage als eine von ca. 100 ARA in der Schweiz eine Stufe zur Elimination von Mikroverunreinigungen, resp. Spurenstoffen (EMV) nachrüsten.
- Es stehen umfangreiche Werterhaltungsmassnahmen und Betriebsoptimierungen an.
- Anfrage der Gemeinde Niederbipp für Anschluss an den Zweckverband ARA Falkenstein
Aus diesen Gründen hat der Zweckverband beschlossen, ein umfassendes Ausbauprojekt auszulösen. Dabei wurde ergänzend und auf Anfrage von Niederbipp anhand einer Machbarkeitsabklärung aufgezeigt, dass ein möglicher Anschluss der Gemeinde Niederbipp eine allseitige vorteilhafte Lösung darstellt, welche sich auch positiv auf den Gewässerschutz auswirkt und zu tieferen spezifischen Kosten führt.
Mit der Verbandserweiterung durch Niederbipp wird eine Anschlussleitung mit Pumpwerk ans Kanalnetz in Oensingen erforderlich. Nach erfolgter Erstellung gehen diese Bauwerke und der heutigen Gemeindekanal durch Oensingen kostenlos ins Verbandseigentum über. Dazu liegen entsprechende Absichtserklärungen vor. Diese Aktion folgt der bisherigen Praxis (zB. Welschenrohr), dass ein Anschluss-Kanal bei einer Nutzung durch zwei und mehr Gemeinden bis zum Übergabepunkt zum Verbandskanal wird.